Lange Zeit haben Sie auf diesen Moment hingearbeitet, haben sich von Vorständen formen lassen, an Ihrem Kompetenzportfolio gefeilt, neue Zielmärkte quasi im Alleingang erschlossen und dabei Familie und Freundschaften hintenan gestellt. Und nun ist es so weit: Sie sind am Ziel Ihrer bisherigen beruflichen Träume. SIE werden Geschäftsführer/-in.
Sobald der letzte Schluck Schampus geleert ist, schleichen sich dennoch leise Zweifel an. Kann ich das überhaupt? Werde ich den Überblick über alle Bereiche und Schlüsselfiguren bewahren? Bin ich wirklich der geborene Stratege? Was ist, wenn es Krisen gibt? Wird mir meine Mannschaft folgen? Wie möchte ich führen und wie positioniere ich mich gegenüber den Eigentümern und meinen Geschäftsführerkollegen? Die Schuhe, die Sie sich so dringend anziehen wollten, fühlen sich plötzlich etwas zu groß an.
Und nun? Atmen Sie tief durch, machen Sie sich bewusst, dass Sie mit Ihren Aufgaben wachsen werden und bereiten Sie sich inhaltlich und organisatorisch gut vor!
Verschaffen Sie sich selbst Sicherheit, indem Sie Branche, Markt, Mitbewerber, Geschäftskennzahlen, Unternehmenskultur, aktuelle Strategien, Ziele und Projekte, Vorgänger auf Ihrer Position, zukünftige Kollegen und Mitarbeiter recherchieren. Lassen Sie sich, falls nicht schon im Rahmen des Auswahlverfahrens geschehen, den Geschäftsbericht, die Unterlagen zu den letzten Strategieworkshops, Imagebroschüren usw. zukommen und setzen Sie aus all diesen Informationen Ihr eigenes Bild zusammen. Notieren Sie Fragen und Unklarheiten – ggf. decken Sie mit Ihrer aktuellen Außensicht bereits ersten Handlungsbedarf auf.
Nachdem Sie sich eingehend mit Ihren neuen Unternehmen auseinandergesetzt haben, überlegen Sie, welche Herausforderungen Sie selbst unter Berücksichtigung von Branche, Markt, Mitbewerber ... sehen und priorisieren Sie diese. Schließlich möchten Sie bereits mit einer eigenen Meinung auftreten, auch wenn sie sich in den ersten Tagen auf dem neuen Stuhl relativiert. Beziehen Sie außerdem für sich selbst Stellung zu Ihren Grundwerten, zu Erfolgsfaktoren und zu Ihrem Führungsstil. Wie haben Sie vor, sich einzuarbeiten? Wie sieht Ihr 100-Tage-Programm aus?
Sofern Ihr neuer Arbeitgeber keine Berufshaftpflichtversicherung für Sie abgeschlossen hat, kümmern Sie sich selbst darum. Lassen Sie Experten einschätzen, ob der geplante Umfang ausreichend ist oder ob Sie selbst ergänzen sollten.
Beginnen Sie ab Tag 1 zu führen und füllen Sie Ihre Rolle mental aus, selbst wenn Sie hier und da unsicher sind! Erfahren Sie ebenfalls, wie und wann Ihre Einführung im Unternehmen geplant ist, initiieren Sie ggf. selbst zügig Termine mit Schlüsselpersonen und nehmen Sie Einfluss auf Art, Umfang und Adressaten der zu Ihrer Person veröffentlichten Informationen.
Kleider machen nun mal Leute. Daran hat sich seit Jahrhunderten nichts geändert. Kleiden Sie sich ein, und zwar nicht mit Blick auf die letzte Position, sondern mit Blick auf die kommende. 2, 3 neue Kostüme/Anzüge, 1, 2 Casual Friday Outfits, Blusen/Hemden, Krawatten, Schuhe. usw. Ganz bestimmt fühlen Sie sich in einem maßgeschneiderten Outfit wohler als in den „ollen“ Teilen, die Sie sich zu Beginn Ihrer Berufstätigkeit leisten konnten. Besitzen Sie eine elegante Tasche, gutes Schreibwerkzeug, eine hochwertige Kladde oder als papierlose Variante ein neues Tablet? Auch wenn Sie hierfür in Summe ein kleines Vermögen ausgeben: Sie werden es sich später selbst danken!
Wie trete ich im neuen Unternehmen auf? Bringe ich eine kleine Aufmerksamkeit für das Organisationsteam meiner Einarbeitung mit? Spendiere ich in der ersten Strategiesitzung am neuen Standort ein paar klitzekleine regionale Gaumenfreuden (Genauso wie Kleider Leute machen, geht Liebe durch den Magen – oder wie einer meiner ersten Vorgesetzten seinerzeit zu sagen pflegte: Kost‘ nix, bringt viel!) ? Wie spreche ich meine Mannschaft an? Was gebe ich von mir preis? Oute ich mich im Ruhrgebiet direkt als FC Bayern Fan und breche damit das Eis? Finden Sie Ihren eigenen Weg. Der darf menschlich sein, herzlich und verbindlich – und bleibt in der Sache doch professionell.
Ihr Geschäftsführer-Vorgänger hat Ihnen ein großes Betätigungsfeld hinterlassen, Großkunden sind verärgert und im 10-Minuten-Takt steht ein neuer Mitarbeiter im Türrahmen, der seinen Frust über die seit Jahren herrschenden Zustände loswerden möchte. Auch hier: Atmen Sie erst einmal durch und sammeln Sie sich. Schließlich wurden Sie nicht eingestellt, um kopflos drauflos zu hantieren, sondern um den Laden mit analytischem Denken und Weitsicht auf einen guten Weg zu bringen. Kein anderer wäre in der Lage, alle brach liegenden Themen innerhalb einer Woche vollständig zu bearbeiten. Nehmen Sie sich also abseits der wirklich wenigen unaufschiebbaren Entscheidungen Zeit, Ihre Leute , ihre Denk- und Handlungsweise, ihre Probleme, die Prozesse, die Kunden und sämtliche Schnittstellen kennen zu lernen. Erst dann werden Sie in der Lage sein, tatsächlich mit Augenmaß zu lenken und zu leiten!
Mit jeder beruflichen Neuorientierung verfolgen Sie bestimmte Ziele. Ich unterstütze Sie, Ihre Ziele zu erreichen und navigiere Sie durch die Höhen und Tiefen Ihrer beruflichen Neuorientierung.
Mit langjähriger Erfahrung, zugeschnitten auf Ihre persönliche Situation und selbstverständlich vertraulich! Wie das konkret aussehen kann, besprechen wir gerne direkt.
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