Angenommen, Sie möchten sich ein neues Auto zulegen. Nach welchen Kriterien suchen Sie es aus? Nach den VA-Schrauben am Ersatzradkasten, den neuen Zapfen am Heckklappenschloss oder der verbesserten Elektronik im Fensterheber? Wahrscheinlich nicht. Stattdessen interessieren Sie sich für Optik, Elektro- oder Benzinmotor, Wartungsintervalle, die Straßenlage bei hoher Geschwindigkeit, den Wiederverkaufswert oder das satte Motorengeräusch. Und während der Käufer einer Familienkutsche auf die Attribute sicher, Platzwunder und Schiebetür anspringt, lässt sich der Cabrio-Käufer von Fahrspaß, leichtgängigem Verdeck und serienmäßigen Alufelgen locken.
Sehr viel. Nämlich, dass Sie als Hersteller/Bewerber verschiedene Modelle/Bewerbungsvarianten im Portfolio haben sollten, um jede definierte Zielgruppe/Unternehmen mit den passenden Features/Qualifikationen und mit der dafür wirkungsvollsten Argumentation zum, Kauf/zur Einstellung zu bewegen. Diese Argumentation sollte stimmig sein sowie schnell erfassbar all die Informationen bieten, die Ihre Kompetenz als Hersteller/Bewerber bei speziell diesem Modell/Jobrichtung deutlich machen.
Für Ihre Bewerbungsunterlagen bedeutet das, dass Sie die Vielzahl der im Internet und in Gesprächen genannten vermeintlichen Bewerbungsstandards in Frage stellen und selbst entscheiden sollten, welcher Aufbau und welche Argumentation förderlich ist, um GENAU IHRE JOBBEZOGENEN Highlights ins rechte Licht zu rücken. Schließlich ist es Ihr Ziel, dass Ihre Qualifikationen anerkannt werden, dass man Sie enthusiastisch einlädt und dass das Jobinterview durch die in der Bewerbung ausgelegten Köder zum Heimspiel für Sie wird.
Der Begriff Motivationsschreiben versetzt Bewerber regelmäßig in Unruhe: Was ist der Unterschied zum Anschreiben? Wird das Motivationsschreiben zusätzlich zum Anschreiben gefordert? Was soll da drin stehen? Die Antwort ist schnell gegeben: Sie brauchen keine zwei Schreiben und es soll darlegen, warum Sie in Ihrem Zielunternehmen auf GENAU DIESER Position arbeiten möchten. Im Grunde ist der Begriff Motivationsschreiben ein Hilferuf der Unternehmen: Leute, verschont uns mit den immergleichen langweiligen Aufzählungen Eures Werdeganges, sondern schreibt uns einfach, warum Ihr den Job wollt, was Euch dafür qualifiziert und was wir davon haben, Euch einzustellen! Und das Ganze bitte auf maximal einer Seite.
Hat ein Bewerber schon sehr viele interessante und für die angestrebte Stelle relevante Erfahrungen gemacht, versucht sie jedoch auf ein oder maximal zwei Seiten unterzubringen, fallen ziemlich sicher wichtige Details weg. Die andere Alternative: man entscheidet sich dafür, so viel Inhalt wie möglich unterzubringen. In diesem Fall macht man es dem Leser, der sich für den ersten Blick darauf nicht mehr als eine Minute Zeit nimmt, schwer, aus der dichtgedrängten Masse an Worten Ihre hervorstechenden Merkmale herauszufiltern. Meine Erfahrung zeigt eindeutig: es kommt dem Empfänger weniger auf die Seitenzahl, sondern auf die Darreichungsform der Informationen an, sprich Gliederung, Schriftbild und Priorisierung der genannten Details.
Während der Lebenslauf in der Vergangenheit chronologisch aufgebaut war, fasst man heute gleichartige Stationen in Rubriken zusammen. Üblicherweise beginnt man mit den persönlichen Daten und lässt die Berufserfahrung folgen. Doch was, wenn Sie Ihren Abschluss an einer der für Ihr Fachgebiet renommiertesten Universitäten erlangt haben und dies die Eintrittskarte ins Wunschunternehmen ist? Dann tauschen Sie die Reihenfolge. Genauso gut lässt sich eine umfangreiche ehrenamtliche Erfahrung unter Berufserfahrung darstellen, sofern Sie dabei jobrelevante Erfahrungen gesammelt haben. Um zu entscheiden, wie Sie gliedern, versetzen Sie sich einmal in den Leser Ihrer Unterlagen: an welchen Stellen Ihrer Bewerbung sucht er nach bestimmten Informationen und wo gehen Informationen unter? Ein Paradebeispiel ist die Rubrik Sonstiges am Ende des Lebenslaufes, in der sich nicht selten interessante IT-Kenntnisse neben einer fachfremden Weiterbildung, verstaubten Grundkenntnissen in irgendeiner Sprache und die Nennung des nicht relevanten Führerscheins tummeln.
Was gehört zu einer Onlinebewerbung? Setze ich das Anschreiben in die Mail? Wie verarbeite ich die Anhänge? Kommt das Foto extra? Hierzu machen große Unternehmen mittlerweile konkrete Angaben und bieten mehr oder weniger gut verständliche Formulare auf ihren Webseiten an. Mittelständler und kleine Unternehmen dagegen halten sich häufig noch bedeckt. Auch hier hilft ein Perspektivwechsel. Möchten Sie derjenige sein, der 50 Bewerbungen bekommt - jede mit einer Vielzahl einzelner, kryptisch benannter Anhänge und mit einem Anschreiben, das als unübersichtlicher Fließtext in der Mail steht? Sie müssten, um eine gute Übersicht über alle Bewerber herzustellen, für jeden Bewerber einen Ordner anlegen, alle Dateien da hinein kopieren, ggf. selbsterklärend umbenennen und das Anschreiben aus der Mail herauskopieren. Sie ahnen es: dieses Vorgehen ruft förmlich danach, dass Dateien vergessen werden oder Ihr Anschreiben ab diesem Zeitpunkt als Buchstabenhaufen kursiert. Tun Sie also Ihrem Adressaten und sich selbst den Gefallen und senden Sie alles in einer einzigen, selbsterklärend benannten PDF-Datei aus Anschreiben, Lebenslauf und Anhängen von maximal 5 MB.
Mit der Gestaltung der Unterlagen möchten Sie einen Wiedererkennungswert schaffen und dem Leser ein sehr schnelles Erfassen Ihrer Highlights ermöglichen. Machen Sie Ihren Auftritt daher zum Gesamtkunstwerk: das Layout unterstreicht Ihre Persönlichkeit, Ihre Position und passt zum Unternehmen. So ergibt sich automatisch, dass sich ein Head of Controlling im Chemiekonzern und eine kreative Projektmanagerin in einer hippen Werbeagentur sehr verschieden präsentieren. Ob Sie dabei Icons, Fortschrittsbalken oder farbige Überschriften nutzen, ist nicht so entscheidend. Wichtig ist meiner Meinung nach die Aussagekraft dieser gestalterischen Elemente. Ist es reine Spielerei, ein Verzetteln im Bildchensuchen, das leider zu Lasten des Inhaltes geht oder ist es ein gezieltes Einsetzen optischer Highlights, das dem Leser die Orientierung im Dokument erleichtert? Sie sehen, es gibt kein Richtig und kein Falsch, sondern nur ein Passend. Passend zu Ihnen, passend zu Ihrem Job und passend zu Ihrer Argumentation und Aussage. Klingt aufwändig? Vielleicht im ersten Moment. Ich versichere Ihnen jedoch, dass die eingehende Beschäftigung mit Ihren Unterlagen gleichzeitig eine ausgesprochen gute inhaltliche Vorbereitung für die anstehenden Bewerbungsgespräche ist.
Mit jeder beruflichen Neuorientierung verfolgen Sie bestimmte Ziele. Ich unterstütze Sie, Ihre Ziele zu erreichen und navigiere Sie durch die Höhen und Tiefen Ihrer beruflichen Neuorientierung.
Mit langjähriger Erfahrung, zugeschnitten auf Ihre persönliche Situation und selbstverständlich vertraulich! Wie das konkret aussehen kann, besprechen wir gerne direkt.
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